Zurück zur Übersicht

Wie wird Starkbier gebraut?

Starkes Bier! – Was ist Starkbier und wie wird es gebraut?

Bei Namen wie „Salvator“, „Animator“, „Triumphator“ oder „Maximator“ denkt manch einer wohl zuerst an einen neuen Hollywood-Actionstreifen mit Arnold Schwarzenegger. Hinter Namen wie „Maibock“ und „Eisbock“ könnte man eine Wildtierart vermuten. Dem Bierliebhaber ist natürlich bekannt: Alle diese Namen stehen für verschiedene Starkbiermarken und -sorten. Was aber noch nicht alle wissen ist, wie denn eigentlich Starkbier gebraut wird. Wir erklären Ihnen, was es mit der speziellen Brauart von Starkbier und Bockbier auf sich hat.

Ein starker Trunk mit breitem Aromenspektrum

Ob hell, dunkel oder als Weizen – generell kann jede Biersorte als Starkbier gebraut werden. Die weitverbreitetste Art ist ein dunkles, süßes und wenig gehopftes Bier mit einem vollen Geschmack. Durch das dunkle Malz entsteht oft eine karamellige Geschmacksnote. Manche Starkbiere verkosten sich durch die Verwendung von geröstetem Malz sogar mit leichten Kaffee- oder Schokoladenaromen. Die Schwere des Bieres bewirkt, dass Stark- oder Bockbiere einen eher geringen Kohlensäuregehalt aufweisen.

Starkbier-Mekka Nockherberg in München

In München, dem Mekka der Biere, wird Starkbier gern im Steinkrug ausgeschenkt. Das bekannteste Starkbierfest in Bayern ist das am Münchner Nockherberg. Hier fließt vor allem das Salvator-Starkbier der Brauerei Paulaner durch die Kehlen von tausenden, durstigen Gerstensaft-Pilgern. In anderen Regionen Deutschlands trinkt man Starkbier allerdings bevorzugt aus Gläsern. So kommen die wunderbare Farbe und der cremige, beigefarbene Schaum des starken Trunks besser zur Geltung.

Das Geheimnis liegt in der Würze

Starkbier ist laut Definition ein Bier mit einem Stammwürzegehalt von über 16%. Dieser Wert ist nicht zu verwechseln mit dem Alkoholgehalt. Beide Angaben hängen jedoch unmittelbar miteinander zusammen. Denn der Alkoholgehalt berechnet sich nach dem Stammwürzegehalt. Der Stammwürzegehalt beschreibt den Anteil der aus Malz und Hopfen im Wasser gelösten Stoffe. Diese sind vor allem Zucker, Eiweiß, Mineralien und Vitamine. Beim Brauen von Starkbier wird dann einfach weniger Wasser zur Maische gegeben. So kommt ganz von selbst ein höherer Stammwürzegehalt zustande. 

Starkbier: Biere ab einem Alkoholgehalt von 6,5%

Da bei der Gärung Zucker in Alkohol umgewandelt wird, führt ein höherer Zuckeranteil auch automatisch zu einem höheren Alkoholgehalt. Von einem Starkbier spricht man dann bei Bieren von einem Alkoholgehalt ab 6,5%. Eine ganz besondere Starkbierspezialität mit sehr hohem Alkoholgehalt ist der „Eisbock“. Bei der Herstellung von Eisbock wird Starkbier zunächst tiefgekühlt. Dann schöpft man vorsichtig die Eiskristalle von der Bieroberfläche ab. Übrig bleibt der hocharomatische Eisbock – der nicht selten einen Alkoholgehalt von über 40% erreicht.

Starkbier als flüssige Nahrung in der Fastenzeit

Die Geschichte des Starkbiers reicht zurück bis in die Zeit des Mittelalters. Damals waren die Mönche in den Klöstern sehr erfinderisch, wenn es um Mittel und Wege ging, sich die Fastenzeit etwas angenehmer zu gestalten. Denn während der Zeit des Fastens und des intensiven Betens war es den Mönchen untersagt sich an kulinarischen Köstlichkeiten zu erfreuen. Aber wer sagt denn, dass man auch ein gutes Getränk verschmähen muss? Die Mönche setzten während der Fastenzeit daher in erster Linie auf „flüssige Nahrung“, die schmecken und natürlich auch Nährstoffe liefern sollte. So entstand schließlich das gehaltvolle Starkbier, das dann die täglichen Mahlzeiten ersetzte.

Bockbier: haltbar gemachtes Bier für lange Transportwege

Der Ursprung des Bockbieres hingegen geht auf die Stadt Einbeck in Niedersachsen zurück. Von dort sollte Bier über weite Strecken exportiert werden, wofür es aber sehr lange haltbar sein musste. Die Erfindung eines Bieres mit hohem Alkoholgehalt brachte die Lösung. Später fing man dann auch in München an, das „Ainpökisch Bier“ aus Einbeck zu brauen, woraus sich im Laufe der Zeit dann der Name „Bockbier“ entwickelt hat.

Wo das Starkbier wohnt: Im Festzelt schmeckt‘s am besten

Heute gibt es Starkbier von diversen Brauereien zum Glück nicht nur im Kloster, sondern auch in jedem gut sortiertem Getränkefachmarkt oder zum online bestellen im Internet. Vor allem aber im Bierzelt ist es zu Hause, wo man es in geselliger Runde zu herzhaften Speisen, würzigem Käse oder süßen Nachspeisen genießt. Man sollte nur aufpassen, dass man es mit dem Genuss nicht übertreibt. Sonst wird  aus dem Starkbiergenuss auch ganz schnell einmal ein starker Kater am nächsten Tag.

Ihr Genussgeschenke.de - Team

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.